Die Besonderheit der neuen Produktfamilie liegt in der Leistungsstärke, die vergleichbar ist mit pneumatischen Antrieben. Dazu gehören eine Schließzeit von unter vier Sekunden und eine Stellgeschwindigkeit von 6 mm/s – deutlich schneller als bisherige elektromotorische Prozessventile mit 0,1 … 3 mm/s. Je nach Kundenanforderung lässt sich bei den Typen 3360/3361 die Stellgeschwindigkeit anwendungsspezifisch einstellen, eine elektrische Hub- und Schließbegrenzung definieren und Endpositionen sanft anfahren.
Ein weiteres Merkmal der elektromotorischen Ventile ist, dass diese im Vergleich zu pneumatischen, federbalancierten Antrieben nahezu verzögerungsfrei und ohne Überschwingung die gewünschte Position anfahren und unabhängig vom Mediendruck stabil halten.
Bei einem Energieausfall kann die Sicherheitsstellung über den optionalen Energiespeicher SAFEPOS energy-pack angefahren werden. Eine zusätzliche Handnotverstellung ist ebenfalls vorhanden. Steigende Kundenanforderungen hinsichtlich Diagnose von Prozess- und Ventildaten (Trend „Industrie 4.0“) sowie eine optimale Integrierbarkeit in ein zentrales Firmennetzwerk werden mit dem Bürkert Ventil Typen 3360/3361 gewährleistet.
Anwendungsschwerpunkte und Kundennutzen
Bürkert richtet sich mit der Entwicklung der elektromotorischen Prozessregelventile zum einen an die Bereiche, in denen der Einsatz von Druckluft nicht gewünscht oder möglich ist. Dies sind beispielsweise großflächige Lagersysteme mit langen Distanzen zu einzelnen Ventilen oder Anlagen zur mobilen und dezentralen Trinkwasseraufbereitung.
Besonders geeignet sind die elektromotorischen Prozessregelventile für die exakte Regelung der Medientemperatur mittels Wärmetauscher in modernen N&G-Anlagen. Hier profitiert der Kunde insbesondere von der nach hygienischen Punkten anhand der EHEDG-Richtlinie gestalteten Antriebsoberfläche.
Technische Daten und Ausführungen
Zur Markteinführung sind die neuen Ventile von Bürkert als Schrägsitz- (Typ 3360) und Geradsitz-Prozessregelventil (Typ 3361) in Anschlussnennweiten von DN 15 bis DN 50 erhältlich. Mögliche Medien sind Gase, Flüssigkeiten und Dampf mit Medientemperaturen von -10 bis 185 °C. Der Betriebsdruck liegt bei bis zu 16 bar. Mögliche Anschlüsse sind Flansch, Muffe, Schweiß und Clamp. Die Kvs-Werte gehen von 0,1 bis 37 m3/h. Als elektrische Versorgungsspannung werden 24 V DC benötigt.
Geplante Ausbaustufen sind ein Prozessregler, Membranventile, Anschlussnennweiten bis DN 100, eine Auf/Zu-Lösung sowie, neben Ethernet, Profinet und Modbus, eine Anbindung an weitere Feldbussysteme.
Elektromotorische Prozessregelventile mit hoher Stellgeschwindigkeit
Kategorie: Produkte
Autor: Vulkan Verlag
Datum: 30. Mai. 2020