Die wachsende Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger fordert innovative Lösungen in der Dichtungstechnik. Mehrere Flachdichtungswerkstoffe von Klinger wurden erfolgreich im Rahmen des DVGW-Zertifizierungsprogramms ZP 5123 für den Einsatz mit Wasserstoff geprüft und zertifiziert. Diese Zertifizierung gewährleistet die Eignung der Produkte für Anwendungen mit bis zu 100 Vol.-% Wasserstoff.
„Wir freuen uns, dass unsere Produkte nun für diesen wachsenden Markt vom DVGW bewertet wurden. Diese Bestätigung gibt unseren Kunden eine zusätzliche Sicherheit, dass unsere Dichtungswerkstoffe zuverlässig und sicher im Umgang mit Wasserstoff sind. Diese Zertifikate und die Mitarbeit an dem Zertifizierungsprogramm unterstreicht unser Engagement nachhaltige Technologien voranzutreiben“, sagt Stephan Piringer, Leiter der Produktentwicklung bei Klinger Dichtungstechnik.
Das Zertifizierungsprogramm ZP 5123
Das neue Prüf- und Zertifizierungsprogramm des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) bewertet Flachdichtungswerkstoffe für den Einsatz in Wasserstoffanwendungen. Ziel des Programms ist es, die spezifische Leckagerate von Dichtungsmaterialien bei Wasserstoff (H2) zu bestimmen, um eine fundierte Materialauswahl für spezifische Anwendungen zu ermöglichen.
Klinger Dichtungstechnik arbeitete aktiv an der Entwicklung der Grundlagen für dieses Zertifizierungsprogramms der DVGW CERT GmbH mit. Gemeinsam mit Fachexperten der Dichtungsbranche und der DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT wurde eine umfassende Bewertungsmethode erarbeitet, um die Sicherheit und Effizienz der Dichtungswerkstoffe in Wasserstoffsystemen zu gewährleisten.
Präzise Einschätzung für Wasserstoff-Eignung
Das Zertifizierungsprogramm basiert auf Werkstoffen, welche bereits eine DVGW-Zertifizierung nach DIN 3535-6 erhalten haben. Im Fokus steht hierbei der Vergleich der Leckageraten von Wasserstoff und Stickstoff. Dies ermöglicht eine präzisere Einschätzung der Eignung von Materialien für den Einsatz in Wasserstoffanwendungen. Zusätzlich wird die grundsätzliche Materialverträglichkeit gegenüber Wasserstoff, Methan, Helium und Stickstoff anhand der in der DIN EN ISO 11114-2 festgelegten Werkstofftabelle überprüft.
Im Gegensatz zur DIN 3535-6 wird jedoch kein festgelegter Grenzwert für die H2-spezifische Leckagerate definiert. Ermittelt wird ein zusätzlicher Werkstoffkennwert, die H2-spezifische Leckagerate, ohne Festlegung eines Grenzwertes. Die Ergebnisse helfen jedoch dabei, das Verhalten der Werkstoffe im Hinblick auf H2-Anwendungen einzuschätzen.