Individuell angepasst an die gegebenen Bedingungen, sind die Kugelhähne auf einen langlebigen Einsatz und niedrige Betriebskosten ausgelegt.
Kugelhahn als sichere Alternative Im Hochleistungsbereich hat sich das Konzept der Kugel als Absperrung als besonders zuverlässig und wartungsarm erwiesen. Im Vergleich zu Schiebern blockieren Kugelhähne seltener, sind weniger anfällig bei Verschmutzungen und erfordern kein regelmäßiges Füllen des Gehäuses mit Fett. Kugelhähne mit rein metallischer Abdichtung zwischen Kugel und Sitzring sind zudem widerstandsfähiger und damit langlebiger als weichdichtende Systeme. Auch bei dem Medium Gas, hohen Drücken und extrem häufiger Betätigung erfüllen sie eine Leckrate von 0 bzw. A. Entscheidend sind außerdem eine entsprechende Materialauswahl und -kombination sowie Oberflächenbehandlungen und Sonderbeschichtungen, beispielsweise gegen Korrosion.
Neuer Wasserstoff-Kugelhahn: FDA-konform und rein metallisch dichtend Die Neuentwicklung der Firma Hartmann Valves kombiniert gleich mehrere Eigenschaften, die auf maximale Dichtheit, Sicherheit und Beständigkeit ausgerichtet sind: Ausgestattet mit dem rein metallischen Dichtsystem erfüllt der für Wasserstoff konstruierte Kugelhahn zudem auch die hohen Reinheitsanforderungen der Food & Drug Administration. Mit FDA-konformen Komponenten wie O-Ringen und der Hartbeschichtung des Dichtsystems ist er als zuverlässige Absperrung auch für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie geeignet. Der Kugelhahn wurde für den konkreten Anwendungsfall eines globalen Life Science-Konzerns entwickelt. Im Rahmen der Herstellung eines speziellen Lösungsmediums konnten weichdichtende Absperrungen bei dem Kontakt mit Feststoffen keine Wasserstoffdichtheit mehr gewährleisten. Über eine integrierte Ablassarmatur kann bei dem neuen Kugelhahn jederzeit eine Dichtheitskontrolle im eingebauten Zustand erfolgen und auch Injektionen sind hierüber möglich.
Zusätzliche Sicherheit durch Double-Piston-Ausführung Der neue Kugelhahn von Hartmann bietet durch die Double-Piston-Ausführung am oberen Sitzring eine zweite Barriere für zusätzliche Sicherheit. Im Falle einer eintrittsseitigen Leckage gelangt Druck in den Innenraum des Gehäuses. Bei einer Standardkonstruktion führt dies, nach Aufbau des benötigten Drucks, zum Abheben des austrittseitigen Dichtringes und folglich zu einer Entlastung in den nachgelagerten Anlagenteil. Um dies zu verhindern, ist der austrittsseitige Dichtring als Doppelkolben (Double Piston) ausgeführt. Er dichtet zuverlässig in beiden Richtungen und wird zur Realisierung von DIB 1- bzw. DIB 2-Systemen (Double Isolation & Bleed) eingesetzt.
Maßgeschneiderte Ersatzkonstruktionen Auch in dem Gasspeicherbetrieb Wolfersberg der DEA Deutsche Erdoel AG sind viele der rund 800 Kugelhähne Sonderanfertigungen von Hartmann: Einen besonderen Sicherheitszugewinn stellt das Twin Ball Valve (TBV) dar, das aus zwei Kugelhähnen in einem Gehäuse besteht. Die kompakte Bauweise spart Kosten, ist schneller zu installieren und reduziert Schnittstellen. Eine besonders kompakte Sonderlösung des TBV entstand bei der Erneuerung einer Sperrstrecke aus einem eingeschweißten und einem geflanschten Kugelhahn. Um einen längeren Anlagenstillstand beim Austausch zu vermeiden, entwickelte Hartmann eine extrem kurze TBV-Variante in der Baulänge der geflanschten Standardarmatur. Somit konnte durch einfachen Austausch, ohne Schweißarbeiten, die doppelte Absperrung wieder hergestellt werden. In Anlagenteilen, wo selbst die kompaktesten TBVs zu groß waren, kommen Armaturen mit dem oben beschriebenen Double-Piston-System zum Einsatz, die auch eine doppelte Barriere mit der Möglichkeit zur Druckentlastung zwischen den Barrieren bietet.
ACHEMA 2018: HALLE 8, STAND D23