Die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT plant eine Machbarkeitsstudie zu innovativen Ansätzen für die Herstellung von Silikondichtungen mit Additiver Produktion – auch Additive Manufacturing (AM) genannt. Die Studie soll u.a. die Verarbeitbarkeit traditioneller Materialien aus der Dichtungstechnik bewerten
Das Projekt zielt darauf, Vorteile von AM wie die günstige Herstellung kleiner Auflagen oder komplexer Formen für die Dichtungstechnik zu erschließen. Individuelle Fragen der Industrie sollen über Beteiligungen im Rahmen eines Crowdfunding-Modells einfließen.
Vom Maschinenbau über Chemie bis zur Automobilbranche – Dichtungen zählen in zahlreichen Branchen zu essenziellen Komponenten. Die Herstellung erfolgt üblicherweise mit konventionellen Fertigungsmethoden. Doch spezifische Anforderungen ließen sich mit Additiver Produktion flexibler, schneller und wirtschaftlicher umsetzen.
Fragen und Methodik der Studie
Die angekündigte Studie des Fraunhofer IAPT untersucht, ob additiv hergestellte Silikondichtungen die hohen Ansprüche der Industrie an mechanische Eigenschaften und chemische Beständigkeit erfüllen. Im Zentrum der Studie stehen Tests zur Identifikation geeigneter Materialien und Technologien und ihre Validierung.
Gemeinsam mit Industriepartnern planen die Experten des Fraunhofer IAPT Materialien zur Identifikation geeigneter AM-Werkstoffe zu analysieren. Die Untersuchungen umfassen zudem die Oberflächenqualität mit Blick auf Rauheit und Funktionalität sowie Oberflächengüte, Freiheitsgrade des Designs und Hart-Weich-Verbindungen.
Auf dieser Grundlage erfolgt eine Bewertung des Nutzens von AM als Ergänzung konventioneller Fertigungsmethoden.
Zukunft Dichtungstechnik: Wertvolle Erkenntnisse
Die Studie verspricht der Industrie wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft der Dichtungstechnik. Mit Additiver Produktion erübrigt sich die kostspielige Herstellung von Werkzeugen für Prototypen oder komplexe Dichtungsgeometrien.
Eine Studienteilnahme soll sich besonders für Unternehmen lohnen, die mit kleinen Stückzahlen kurzfristig auf Marktveränderungen reagieren oder individuelle Kundenwünsche erfüllen möchten. Darüber hinaus unterstützt AM die dezentrale Produktion und damit die Unabhängigkeit von Lieferketten.