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Additive Fertigung: KSB ist erster zertifizierter Hersteller

Druckgeräte müssen die Anforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU erfüllen. Das gilt auch für Werkstoffe und Halbzeuge, die mittels additiver Verfahren gefertigt und in Druckgeräten oder als Druckgerät eingesetzt werden. Vor Kurzem hat TÜV SÜD den Armaturen- und Pumpenhersteller KSB als ersten Hersteller für die additive Fertigung von Werkstoffen und Halbzeugen für Druckgeräte zertifiziert.

von | 30.05.20

Die 3D-Druck-Technologie bietet Herstellern von Druckgeräten die Möglichkeit, die Einschränkungen in den klassischen Fertigungsverfahren zu überwinden und komplexe geometrische Formen wie Hohlkörper oder Fachwerkstrukturen umzusetzen oder Geräte in geringen Stückzahlen wirtschaftlich zu produzieren. Allerdings stehen die Hersteller vor der Herausforderung, die Übereinstimmung ihrer additiv gefertigten Produkte mit den geltenden gesetzlichen Vorgaben nachzuweisen.
Zu diesem Zweck hat TÜV SÜD ein neues Zertifizierungsprogramm entwickelt, das die allgemeinen Sicherheitsanforderungen der europäischen Druckgeräterichtlinie 2014/68/EU und die sinngemäße Anwendung der EN 13445-4, Abs. 3.1 berücksichtigt. „In die Entwicklung des Zertifizierungs-programmes haben wir nicht nur die Anforderungen der Druckgeräterichtlinie und die normativen Vorgaben für unbefeuerte Druckbehälter, sondern auch unsere eigenen, sehr umfangreichen Erfahrungen aus den Bereichen Werkstoffe und Schweißtechnik eingebracht“, sagt Gunther Kuhn, Leiter Produktmanagement im Geschäftsfeld Anlagensicherheit der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Damit haben die TÜV SÜD-Experten eine zuverlässige Grundlage geschaffen, um die Qualität der Prozesse bei der additiven Fertigung von Druckgeräten bewerten und zertifizieren zu können.
Das Zertifizierungsprogramm wurde in einem Pilot-Audit bei der KSB SE & Co. KGaA zum ersten Mal erfolgreich umgesetzt. KSB zählt zu den führenden Anbietern von Pumpen und Armaturen und zu den Vorreitern für Komplettlösungen in der metallbasierten additiven Fertigung unter Anwendung des Pulverbettverfahrens [PBF]. „Neben modernster Technologie und Ausrüstung haben wir die Fachkompetenz für Werkstoffe und den gesamten additiven Fertigungsprozess mit Edelstählen, Nickelbasislegierungen und anderen vorwiegend eisenbasierten Metallpulvern“, sagt Dr. Alexander Böhm, Leiter Werkstofftechnik/Additive Fertigung bei KSB. Das Additive Fertigungszentrum von KSB in Pegnitz verfügt über voll ausgestattete Produktionseinrichtungen und eine der weltweit größten Anlagen für metallbasierte additive Fertigung im Pulverbettverfahren.
Kontrolle der gesamten Prozesskette
In einem umfangreichen Vor-Ort Audit haben die Experten der TÜV SÜD Industrie Service GmbH die Prozesse und die Qualitätssicherung bei der Herstellung von additiv gefertigten Druckgeräten nach der europäischen Druckgeräterichtlinie bei KSB überprüft. „Der erfolgreiche Abschluss des Audits dokumentiert, dass wir bei der Entwicklung und Weiterentwicklung der 3D-Druck-Technologie auf dem richtigen Weg sind und dass wir einen sehr hohen Qualitätsanspruch erfüllen“, betont Stefan Dötsch, Gießereileiter bei KSB. Die Zertifizierung nach der Druckgeräterichtlinie durch die TÜV SÜD Industrie Service GmbH bietet für KSB einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. „Denn durch die unabhängige Überprüfung können wir nachweisen“, so Dötsch, „dass auch unsere additiv gefertigten Produkte alle relevanten gesetzlichen Anforderungen erfüllen.“ Gunther Kuhn geht davon aus, dass der komplette Zertifizierungsprozess nach dem erfolgreichen Audit in etwa zwei Monaten abgeschlossen sein wird.

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