Die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) hat im Februar eine vorläufige Fassung des Beschränkungsdossiers für Per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) veröffentlicht. Der Arbeitskreis dichtungstechnischer Experten sieht ein PFAS-Verbot kritisch.
In einem Informationsschreiben richtet sich der AK Dichtungen an betroffene Unternehmen:
„Ein PFAS-Verbot hätte erhebliche Auswirkungen und fatale Folgen für viele Industrieunternehmen, die z.B. PTFE, FKM oder FFKM an wichtigen Stellen der Produktion nutzen. Daher müssen Fluorpolymere und -elastomere von dieser Beschränkung ausgenommen werden!“, heißt es in dem Informationsschreiben.
Aufruf zur Beteiligung
Im Rahmen des PFAS-Beschränkungsverfahrens wird von der ECHA bis zum 22. September 2023 eine öffentliche Konsultation durchgeführt. Es sollen möglichst viele Daten und Informationen zur Beurteilung der Auswirkungen eines allgemeinen Verbotes gesammelt werden.
Die Arbeitsgruppe dichtungstechnischer Experten fordert alle Adressaten dazu auf, sich an der Konsultation aktiv zu beteiligen und damit Einfluss auf den Weiterbetrieb der „heute sicheren Anwendungen zu nehmen und zu gewährleisten.“
Hier finden Sie das Informationsschreiben des AK Dichtungen
Entscheidung über PFAS-Verbot wohl 2025
Behörden aus Deutschland, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Norwegen haben das vorgeschlagene PFAS-Verbot im Rahmen der EU-Chemikalienverordnung REACH erarbeitet. Nach der Veröffentlichung erfolgt nun eine wissenschaftliche Bewertung durch ECHAs Ausschüsse für Risikobeurteilung (RAC) und sozioökonomische Analyse (SEAC).
Voraussichtlich im Jahr 2025 will die Europäische Kommission über ein PFAS-Verbot entscheiden. Sollte der PFAS-Beschränkungsvorschlag angenommen werden, wäre dies eines der umfangreichsten Verbote chemischer Stoffe seit Inkrafttreten der REACH-Verordnung 2007.