Positiv bewertet wird insbesondere die erwartete veränderte wirtschaftspolitische Ausrichtung der neuen Bundesregierung – ein Faktor, der auch in der Armaturenindustrie für Zuversicht sorgt.
Damit liegt die Branche im Einklang mit dem Gesamttrend im Maschinenbau. Sowohl bei Industrie- als auch bei Gebäudearmaturen haben sich die Geschäftserwartungen gegenüber dem Vorquartal verbessert. Während zu Jahresbeginn nur verhaltene Wachstumsperspektiven für 2025 gesehen wurden, fällt die Einschätzung inzwischen spürbar positiver aus.
Für Gebäudearmaturen könnte das laufende Jahr die lange erhoffte Erholung bringen. Hier dürfte das Renovierungsgeschäft für bessere Geschäfte sorgen. Bei Industriearmaturen hingegen wird sich die positive Entwicklung des Vorjahres zwar fortsetzen, jedoch in etwas abgeschwächter Form.
Im Branchenvergleich schneidet die Armaturenindustrie aktuell gut ab: Bei der Bewertung der Geschäftslage belegt sie Rang zwei unter allen Maschinenbausparten – direkt hinter der Branche für Fördertechnik (GH). Dennoch bleibt das Marktumfeld von hoher Unsicherheit geprägt. Die weiterhin fehlende Planungssicherheit stellt auch 2025 eine zentrale Herausforderung für viele Unternehmen dar.
Aussichten für Armaturenindustrie vorerst gut
Etwa 27 Prozent der Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als gut oder sehr gut ein. Im Vergleich dazu zeichnen die Hersteller von Industriearmaturen ein deutlich positiveres Bild. Hier bewertet mit 56 Prozent sogar die Mehrheit der Unternehmen die Lage mit gut oder sehr gut. Das sind außerdem mehr als im vergangenen Quartal (31 Prozent).
37 Prozent bewerten die Lage aktuell mit befriedigend. Nur 6 Prozent bezeichnen sie als schlecht. Auch der Ausblick auf die kommenden Monate fällt besser aus im vergangenen Quartal. 43 Prozent rechnen mit einer Besserung, 45 Prozent der Befragten erwarten eine gleichbleibende Entwicklung. Nur 12 Prozent stellen sich auf eine Eintrübung des Geschäfts ein.
Die bessere Stimmung ist allerdings eine Momentaufnahme. Denn die Befragung wurde vor dem 3. April 2025und damit vor den jüngsten Zollerhöhungen der USA und der Reaktion der betroffenen Länder abgeschlossen.
Differenziertes Bild in den Absatzregionen
Bei der Bewertung der aktuellen, regionalen Absatzchancen führen der Nahe und Mittlere Osten sowie Südamerika die Riege der Absatzmärkte an. Bei den Aussichten für die kommenden sechs Monate stehen der Nahe und Mittlere Osten, Südamerika und China vorne. Die Bundestagswahl zeigt auch hier Wirkung, denn für Deutschland haben sich Lageeinschätzung und Aussichten deutlich verbessert.
Nordamerika ist dagegen im Ranking etwas abgerutscht. Für die meisten Regionen wird mit einer gleichbleibenden Entwicklung gerechnet. Für den Nahen Osten sehen jedoch 62 Prozent noch weiteres Wachstumspotenzial. In Südamerika sind es 50 Prozent, die eine Besserung erwarten.
Insgesamt lassen die Bewertungen der Marktteilnehmer bei der VDMA-Konjunkturumfrage eine gewisse Verunsicherung erkennen. Die herausfordernden Standortbedingungen und die überbordende Bürokratie kommen immer wieder zur Sprache. Auf der anderen Seite wird mit der neuen Bundesregierung die Hoffnung auf eine baldige Besserung der Lage und Aufschwung verknüpft.