Der Betonbauer Berding Beton und der Dichtungshersteller DS Dichtungstechnik GmbH haben ihre Produkte zu einem Kanal im Pariser Untergrund beigetragen. Der Kanal wurde in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele erbaut, um die Wasserqualität der Seine zu verbessern.
Im Frühjahr 2024 fand in Paris ein großes Projekt seinen Abschluss. Zur Vorbereitung auf die Olympischen Spiele wurden ein unterirdisches Speicherbecken von 50.000 m3 sowie ein 625 Meter langer Kanal gebaut. Beide dienen dem Zweck, die Wasserqualität der Seine zu verbessern, damit ausgewählte Schwimmwettkämpfe dort stattfinden können. Aufgrund ihrer Erfahrung mit Armaturen für den Kanalbau war die DS Dichtungstechnik GmbH aus Nottuln in NRW Teil des Projekts.
Mangelnde Wasserqualität der Seine aufgrund veralteter Abwasserkanäle
90 Mio. Euro hat sich Paris das Bauprojekt kosten lassen. Eine notwendige Maßnahme, sollten doch einige der olympischen Schwimmwettkämpfe als besonderes Highlight in der Seine stattfinden. Aufgrund der starken Verschmutzung ist das Baden im Fluss jedoch seit 100 Jahren nicht mehr erlaubt gewesen.
Der Zustand der Seine war offenbar auf die veralteten Abwasserkanäle in Paris zurückzuführen. Diese waren bei starken Regen schnell überlastet. So vermischte sich das Regenwasser mit dem Abwasser der Stadt, wodurch beides in den Fluss gelangte. Die Stadt ist schon seit längerem bemüht, die Badequalität im Fluss wieder herzustellen. Nicht nur die Olympioniken, sondern auch die Pariser Bürgerinnen und Bürger sollten von einer Schwimmmöglichkeit im Fluss profitieren.
Das neu gebaute Überlaufbecken soll nun vor weiteren Verschmutzungen der Seine schützen. Zusätzlich bietet das Becken die Möglichkeit, der Seine bei geringem Wasserstand gespeichertes Wasser zuzuführen. Daran angeschlossen ist der 2,5 Meter breite Kanal, durch den das Wasser im Becken ein- und ablaufen kann. Für den Bau des Kanals musste bis zu 27 Meter unter der Oberfläche gebohrt werden – teils unterhalb der Pariser Metro oder der Seine selbst.
Vortriebsrohre aus Deutschland
315 Stahlbetonvortriebsrohre in besonders säurebeständiger Qualität sind im Rahmen des Projekts verbaut worden. Bereitgestellt hat diese die Firma Berding Beton aus Steinfeld. Das Unternehmen arbeitete bei dem Projekt mit der französischen Firma Bessac zusammen, die mit dem Rohrvortrieb beauftragt wurde.
Die Vortriebsrohre hat der Hersteller individuell nach den technischen Vorschriften sowie den kundenspezifischen Wünschen bezüglich Abmessungen und Qualitätsvorgaben gefertigt. Um eine maximale Säureresistenz zu gewährleisten, hat Berding die Rohre aus besonders säurestabilem Beton in XA3-Qualität angefertigt. Eine spezielle Fertigungsmethode sorgte zudem für eine besonders glatte Oberfläche.
DS Dichtungstechnik trägt zur Sicherheit bei
Die hydraulische Belastung der Rohre in bis zu 27 Meter Tiefe ist hoch, weshalb es besonders wichtig war, sicherzustellen, dass der Kanal gegen den inneren wie äußeren Druck des Wassers vollkommen dicht ist. Zu diesem Zweck hat DS Dichtungstechnik alle gelieferten Vortriebsrohre mit Dichtungen ausgestattet. Dabei handelte es sich um die lose Keilgleitdichtung DS GRS, die für einen maximalen Außendruck von 2,7 bar konzipiert ist. In einer Betonkammer sind die Dichtungen aufgeklebt worden.