Die Phönix Armaturen-Werke Bregel GmbH hat beim Amtsgericht Korbach einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der Geschäftsbetrieb läuft trotz Insolvenzantrag uneingeschränkt und vollumfänglich weiter.
Die Löhne und Gehälter der ca. 160 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die nächsten drei Monate – bis Ende April 2023 – durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Hierüber sowie über die weiteren Schritte im Verfahren hat der vorläufige Insolvenzverwalter die Beschäftigten auf einer Mitarbeiterversammlung bereits informiert.
Kein geplanter Stellenabbau trotz Insolvenzantrag
Das Amtsgericht Korbach hat den Insolvenzspezialisten Stephan Strumpf von FINKENHOF Rechtsanwälte aus Frankfurt zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter und sein Team verschaffen sich derzeit einen Überblick über das Unternehmen.
„Bei diesem bewährten Geschäftsmodell sehe ich gute Möglichkeiten für eine Zukunftslösung“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Stephan Strumpf.
„Hierfür werden mein Team und ich gemeinsam mit der Geschäftsführung alle Optionen ausloten und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um das Unternehmen fortzuführen und die Arbeitsplätze zu erhalten“, so Strumpf weiter.
Interesse von Investoren
Im Zuge des gerichtlichen Sanierungsverfahrens sollen die Phönix Armaturen-Werke wieder stabil, robust und wettbewerbsfähig aufgestellt werden. Ein neuer Investor soll die Phönix Armaturen-Werke in eine erfolgversprechende Zukunft führen.
„Wir stehen derzeit schon in Kontakt mit potenziellen Interessenten“, heißt es seitens der Geschäftsführung.
Fortsetzung der Geschäftsbeziehungen
Um das Vertrauen der langjährigen Kunden in dieser herausfordernden Situation weiter zu festigen, führen die Geschäftsführer und der vorläufige Insolvenzverwalter derzeit intensive Gespräche mit wichtigen Geschäftskunden.
„Wir sind optimistisch, dass wir gemeinsam mit unseren erfahrenen und hoch motivierten Mitarbeitern diese schwierige Phase überwinden werden.
Wir gehen davon aus, dass unsere Kunden und Lieferanten uns weiterhin unterstützen und die gute und bewährte Zusammenarbeit fortsetzen“, sagt Thorsten Seefried, seit kurzem Geschäftsführer der Phönix Armaturen-Werke.
Insolvenzantrag trotz gut gefüllter Auftragsbücher
Das Unternehmen war in die Krise geraten, nachdem es in Folge der weltweiten Lieferkettenprobleme und des Ukraine-Krieges zu drastischen Kostensteigerungen beim Materialeinkauf und der Logistik kam. Große Projekte, die in der Zeit zuvor zu festen Konditionen angenommen worden waren, erwiesen sich aufgrund der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als unprofitabel.
Dazu kamen die EU-Sanktionen gegen Russland, in deren Folge Forderungen des Unternehmens in erheblichem Umfang nicht mehr eingetrieben werden konnten. Aufgrund dieser schwierigen Situation gerieten die Phönix Armaturen-Werke in die finanzielle Krise. Trotz gut gefüllter Auftragsbücher mit neuen profitablen Projekten konnte nun der Insolvenzantrag nicht mehr vermieden werden.