In diesem Jahr beginnt der Aufbau des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes. Der Großteil entsteht durch Umrüstung bestehender Erdgasleitungen. Herzstück der ersten Ausbauphase ist die Umstellung einer fast 400 Kilometer langen Erdgas-Leitungsstrecke von der Ostsee bei Lubmin bis nach Bobbau bei Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt.
525
So viele Kilometer des Wasserstoff-Kernnetzes sollen im Jahr 2025 insgesamt gebaut werden. Von den ersten rund 525 Kilometern werden laut den nicht verbindlichen Plänen der zuständigen Netzbetreiber 18,7 Kilometer neu gebaut, der Rest sind umgerüstete Gasleitungen.
Das wichtigste Teilprojekt für den Neubau ist dabei Get H2. Im Rahmen des länderübergreifenden Großprojekts will der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) OGE zwischen Heek und Epe 11 Kilometer neue Trassen verlegen. Außerdem planen die Netzbetreiber im Laufe des Jahres die Inbetriebnahme folgender Neubau-Verbindungen:
- Rubenow-Lubmin: 1,2 Kilometer (Gascade)
- Hanekenfähr-Schepsdorf: 5,8 Kilometer (Nowega)
- Leuna Süd-Leuna Süd 1: 0,7 Kilometer (Ontras)
Langsamer Aufbau des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes
Daneben sollen weitere H2-Verbindungen durch Leitungsumstellungen entstehen. Die wichtigsten Abschnitte gehören zur OPAL-Pipeline: 112,3 Kilometer auf der Strecke Lubmin-Uckermark und, daran anknüpfend, 169,5 Kilometer von der Uckermark ins Radeland. Verantwortlich hierfür ist der hessische FNB Gascade.
Vom Radeland will Gascade zudem einen 114 Kilometer langen Abschnitt der JAGAL umstellen, der bis Bobbau am mitteldeutschen Chemie-Zentrum Bitterfeld-Wolfen führt. Insgesamt könnte so eine fast 400 Kilometer lange Wasserstoff-Hochdruckleitung entstehen.
2026 geht der Aufbau des Kernnetzes dann langsamer weiter. Laut Plan werden dann 142 Kilometer Wasserstoffleitungen fertig, davon nur 2 Kilometer als Neubau. Die Bundesrepublik strebt in ihrer nationalen Wasserstoffstrategie bis 2030 eine Elektrolyseurkapazität von 10 Gigawatt an. Dennoch wird erwartet, dass bis zu 70 Prozent des für 2030 prognostizierten Wasserstoffbedarfs von 95-130 Terawattstunden durch Importe gedeckt werden müssen.
Hier finden Sie weitere Informationen