Die LNG-Importe Europas sind im Jahr 2024 deutlich zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um 21,22 Millionen Tonnen auf 100,07 Millionen Tonnen. Verantwortlich dafür waren hohe Speicherstände zu Jahresbeginn, eine schleppende Nachfrage sowie kontinuierliche Pipeline-Lieferungen.
In Asien hingegen zog die Nachfrage nach verflüssigtem Erdgas wieder an. Vor allem China und Indien verzeichneten kräftige Zuwächse bei den Spotmarkt-Importen. Ursachen hierfür waren unter anderem extreme Hitzewellen, der Ausbau der Gasinfrastruktur und eine wachsende Rolle von Erdgas in der Stromerzeugung.
411,24 Millionen
So viele Tonnen LNG wurden im Jahr 2024 weltweit gehandelt. Dies bedeutet einen Anstieg von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es wurden 22 Exportmärkte mit 48 Importmärkten verbunden. Die Asien-Pazifik-Region blieb die größte Exportregion und legte mit 138,91 Millionen Tonnen nochmals um 4,10 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr zu.
Auch die weltweite Verflüssigungskapazität wuchs weiter: Um 6,5 Millionen Tonnen jährlich (MTPA) erhöhte sich die Kapazität auf insgesamt 494,4 MTPA zum Jahresende. Gleichzeitig fiel das Volumen neuer Projekte mit einer endgültigen Investitionsentscheidung (FID) auf lediglich 14,8 MTPA – der niedrigste Wert seit 2020 und deutlich unter den 58,8 MTPA aus dem Vorjahr.
LNG-Markt bleibt weiterhin fragil
Die Kapazitäten für Floating LNG (FLNG) wurden ebenfalls ausgebaut. In Betrieb gingen 2024 unter anderem die Anlagen „Marine XII FLNG“ in der Republik Kongo und „Altamira Fast LNG“ in Mexiko. Zu Beginn des Jahres 2025 beträgt die weltweit verfügbare FLNG-Kapazität 14,35 MTPA.
Der Generalsekretär der International Gas Union, Menelaos (Mel) Ydreos, sagte: „2024 war erneut ein dynamisches Jahr für die rasante Entwicklung des LNG-Sektors. Der Wachstumstrend setzte sich fort, befördert durch zwei neue Exportländer und sinkende Weltmarktpreise im Vergleich zu den Vorjahren.
Doch diese Marktentwicklung bleibt fragil – beeinflussbar durch geopolitische Spannungen, regulatorische Eingriffe, Handelsdynamiken sowie Unsicherheiten bei Projektumsetzungen. Die zunehmende regulatorische Fokussierung auf Methanemissionen – insbesondere durch die EU, Japan und Südkorea – führt zudem zu höheren Transparenz- und Compliance-Anforderungen im globalen LNG-Handel.“