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Lemke: „Bei PFAS besteht großer Handlungsbedarf“

In der neuen IAD-Ausgabe hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke ihre Forderung nach PFAS-Beschränkungen unterstrichen.

von | 12.09.23

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hofft auf die Innovationskraft der Unternehmen und wünscht sich, dass möglichst schnell PFAS-Alternativen gefunden werden.
Quelle: BMUV/Christoph Wehrer
Interview Lemke

In der neuen Ausgabe von „IAD – Industriearmaturen & Dichtungstechnik“ hat Bundesumweltministerin Steffi Lemke ihre Forderung nach Beschränkungen für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) unterstrichen.

„Alle PFAS sind extrem persistent und können nicht wieder aus der Umwelt entfernt werden, selbst wenn man dies wollte. Deshalb besteht bei PFAS großer Handlungsbedarf“, sagt die Grünen-Politikerin im exklusiven Interview mit der Fachzeitschrift.

Lemke rechnet mit Ausnahmen

Die Bundesministerin hofft auf die Innovationskraft der Unternehmen und wünscht sich, dass möglichst schnell PFAS-Alternativen gefunden werden.

„Wenn für bestimmte wichtige Verwendungen noch keine Alternativen zu PFAS vorliegen, wird es Ausnahmen geben“, so Steffi Lemke.

Insbesondere Übergangsfristen könnten dafür sorgen, dass sich jede Branche in angemessener Zeit an die neuen Rahmenbedingungen anpassen könne.

„Kein Wettbewerbsnachteil durch PFAS-Beschränkungen“

In den vergangenen Wochen hatten viele Unternehmen und Industrieverbände ihre Bedenken geäußert, dass mögliche PFAS-Beschränkungen zu Standort- und Wettbewerbsnachteilen für die europäische Industrie führen könnten. Diesen Vorwurf weist die Bundesumweltministerin zurück:

„Das Beschränkungsdossier der Behörden aus fünf europäischen Ländern […] sieht vor, dass in Zukunft die Herstellung, Verwendung und das Inverkehrbringen von PFAS beschränkt werden soll“, sagt Steffi Lemke.

 

„Wenn diese Beschränkung das Verbot einer PFAS-Substanz beinhaltet, dann dürfen in der gesamten EU keine Produkte mehr mit dem betroffenen Stoff auf den Markt kommen. Die Beschränkung würde also Importe aus Nicht-EU-Ländern genauso betreffen und wäre somit auch kein Vorteil für Hersteller aus Nicht-EU-Ländern.“

Noch bis zum 25. September läuft die öffentliche Konsultation der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA). Bürger, Unternehmen und andere Organisationen können dort ihre Kommentare einreichen. Mit einer Entscheidung der EU-Kommission wird für 2025 gerechnet. Frühestens ab 2026 könnten die Ewigkeitschemikalien PFAS dann (zumindest in Europa) auf ewig Geschichte sein.

 

Bildquelle, falls nicht im Bild oben angegeben:

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