Jeden Montag blickt industriearmaturen.de auf eine markante Zahl, die in der vergangenen Woche besonders aufgefallen ist. In dieser Woche steht die Zahl im Zusammenhang mit per- und polyfluorierten Chemikalien, den sogenannten PFAS.
Bei PFAS handelt es sich um eine Gruppe von mehr als 10.000 künstlich hergestellten Stoffen. Sie kommen in zahlreichen Alltagsgegenständen zum Einsatz, beispielsweise in Pfannen, Regenjacken, Zahnseide oder Kosmetik. Zwar kann man die Stoffe nicht sehen, riechen oder schmecken – dennoch sollen sie hochgiftig und sehr langlebig sein.
1.500
So viele Orte in Deutschland sind laut einer Recherche von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung mit PFAS kontaminiert. 300 Gebiete gelten sogar als „Hotspots“, an denen die gesundheitlichen Gefahren besonders groß sein sollen.
Außerdem gibt es den Recherchen zufolge in Deutschland sechs Fabriken, die PFAS produzieren – mehr als in jedem anderen Land in Europa. In Industrieanlagen kommt die Chemikalie ebenfalls an einigen Stellen vor, zum Beispiel bei Dichtungen oder Kabeln.
EU prüft Beschränkung von PFAS
In Zusammenarbeit mit vier weiteren Ländern in Europa setzt sich Deutschland für eine Beschränkung der Chemikalien ein. Aktuell laufen rechtliche und wissenschaftliche Beratungen, wie genau eine Beschränkung aussehen könnte.
Sollte ein entsprechendes Gesetz beschlossen werden, könnte dies erhebliche Auswirkungen für einige Unternehmen haben. Dichtungshersteller müssten zum Beispiel ihre Produktion umstellen und auf andere Stoffe zurückgreifen. Obwohl voraussichtlich erst 2024 eine Entscheidung in der EU fällt, sollten Unternehmen bereits jetzt den Umstieg auf PFAS-freie Lieferketten planen.