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Dichtungshersteller baut Prüflabor für Wasserstoffdichtungen

Trelleborg Sealing Solutions hat den ersten Spatenstich für ein neues Prüflabor für Wasserstoffdichtungen in Fort Wayne (USA) gemacht.

von | 17.01.24

Die Fertigstellung des Wasserstoff-Prüflabors ist bereits für das erste Quartal 2024 geplant.
Quelle: Trelleborg Sealing Solutions
Dichtungshersteller baut Prüflabor für Wasserstoffdichtungen

Trelleborg Sealing Solutions hat den ersten Spatenstich für ein neues Prüflabor für Wasserstoffdichtungen in Fort Wayne (USA) gemacht. Der Bau erweitert die Wasserstoff-Prüfkapazitäten des Herstellers von polymerbasierten Präzisionsdichtungen. Die Fertigstellung ist bereits für das erste Quartal 2024 geplant.

Mit dem Labor stärkt das Unternehmen seine Position als Entwicklungspartner für Dichtungslösungen für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Von der Erzeugung von Wasserstoff, über die Speicherung und den Transport bis hin zum Endverbrauch werden kundenspezifische Dichtungslösungen entwickelt und getestet.

Zu wenige Prüflabore für Wasserstoffdichtungen

Ein eigenes wasserstoffspezifisches Testsystem ist Teil des strategischen Ziels von Trelleborg. Kunden können so bei der Entwicklung von Wasserstoffdichtungen begleitet werden und spezifische Herausforderungen adressieren.

Konrad Saur, Vice President of Innovation & Technology, erklärt: „Häufig sind die Prüfspezifikationen für Wasserstoff nicht bekannt und in Ermangelung etablierter Wasserstoffprüfverfahren wird auf etablierte Prüfstandards für bestimmte Nischenanwendungen oder Öl- und Gasanwendungen verwiesen. Diese Tests sind jedoch nicht repräsentativ für die Anforderungen von Wasserstoffanwendungen. Deshalb hat Trelleborg ein wasserstoffspezifisches Testsystem entwickelt, das auf unserem Fachwissen über die Anforderungen von Wasserstoffdichtungen basiert.“

Simulation einer plötzlichen Druckentlastung

Die in Fort Wayne (Indiana) angebotenen Testmöglichkeiten umfassen Wasserstofflecksuche, Tests unter dynamischen Bedingungen und Permeationstests, die alle kritischen Kriterien bei der Abdichtung von Wasserstoff abbilden. Außerdem plant Trelleborg Tests durchzuführen, die herausfordernde Anwendungsbedingungen bei einer schnellen Gasdekompression nachbilden, bei der sich Wasserstoff in einem Hochdrucksystem in eine Dichtung absorbieren lässt.

Zudem will man im neuen Testzentrum eine plötzliche Druckentlastung simulieren, wobei sich das in der Dichtung eingeschlossene Gas ausdehnt. Dies kann dazu führen, dass Gas entweicht und die Dichtung Blasen wirft und reißt. Solche Eventualitäten sind grundsätzlich zu prüfen und durch ausführliche Tests auszuschließen.

Keine Abhängigkeit von externen Laboren

Neben den aufgeführten Testkapazitäten sind auch Prüfungen für Drücke bis zu 15.000 PSI/1.034 bar möglich. Auch alle Temperaturbereiche von kryogenen Temperaturen bis über 180 °C sowie für thermische Zyklustests bei verschiedenen Druckprofilen lassen sich überprüfen.

John Mclaughlin, Director of Research and Development Services Americas, bekräftigt: „Wasserstoff, der sowohl als Energiespeicher als auch als Kraftstoff verwendet wird, hat das Potenzial im großen Stile Emissionen zu reduzieren. Der Marktbedarf an Wasserstoffdichtungskomponenten ist daher enorm und reicht von Standardprodukten bis hin zu hochtechnischen Lösungen, bei denen nur wenige in der Branche über umfassende Erfahrungen verfügen.“

Mit den derzeitigen und zukünftigen Testkapazitäten kann das Unternehmen nahezu alle Anforderungen an Wasserstoffdichtungen erfüllen. Trelleborg ist so letztlich nicht von externen Laboren abhängig, was strategisch von Vorteil ist.

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