Jeden Montag blickt industriearmaturen.de auf eine markante Zahl, die in der vergangenen Woche besonders aufgefallen ist. In dieser Woche steht die Zahl im Zusammenhang mit der Halbjahresbilanz der chemisch-pharmazeutischen Industrie in Deutschland.
Vergangene Woche hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) die Wirtschaftszahlen für das erste Halbjahr 2023 vorgestellt. Das Ergebnis fällt enttäuschend aus.
Die Produktion lag in den ersten sechs Monaten des Jahres 10,5% niedriger als ein Jahr zuvor. Rechnet man das Pharmageschäft heraus, betrug der Produktionsrückgang sogar 16,5%. Mit durchschnittlich 77% waren die Kapazitäten nicht ausgelastet.
114 Mrd.
So viel betrug der Umsatz der chemisch-pharmazeutischen Industrie im ersten Halbjahr. Dies bedeutet einen deutlichen Rückgang um 11,5%. Der Inlandsumsatz sank um 15,5%. Das Auslandsgeschäft ging mit -8,5% ebenfalls kräftig zurück.
„Die Zahlen für das erste Halbjahr sind rot und die Produktionskosten am Standort Deutschland nicht wettbewerbsfähig“, sagt Markus Steilemann, Präsident des VCI. „Ökologische Transformationen liegen auf Eis, Zukunft findet woanders statt. Die Flucht an ausländische Standorte ist eine reale Gefahr.“
Angesichts der schwachen Industriekonjunktur geht der VCI für das Gesamtjahr 2023 von einem Rückgang der Produktion von 8% aus. Rechnet man das Pharmageschäft heraus, dürfte die Chemieproduktion um 11% sinken. Bei insgesamt rückläufigen Preisen dürfte der Branchenumsatz insgesamt um 14% zurückgehen.
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