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Task Force gegen ein mögliches Verbot von PFAS gegründet

Drei Industrieunternehmen aus Kempen haben eine Task Force gegen ein mögliches Verbot von PFAS gebildet und die Politik eingeschaltet.

von | 30.08.23

Die Industrieunternehmen plädieren dafür, einen regulierten Einsatzbereich für PFAS zu definieren.
Quelle: SAMSON PFEIFFER / Luca Küppers
Task Force gegen ein mögliches Verbot von PFAS gegründet

Die Kempener Unternehmen PFEIFFER Chemie-Armaturenbau GmbH, Richter Chemie-Technik GmbH und Rhenotherm Kunststoffbeschichtungs GmbH haben sich zu einer Task Force zusammengeschlossen. Sie wollen gegen ein mögliches PFAS-Verbot vorgehen, das ab 2025 in Kraft treten könnte.

Durch das Verbot würde der Umsatz aller genannten Firmen dramatisch sinken. Auch zahlreiche Arbeitsplätze sind durch ein mögliches PFAS-Verbot gefährdet.

Wirtschaft, Politik und Experten kommen zusammen

„Damit sind wir aber nicht alleine“, sagt Bernd Jenner, Geschäftsführer von SAMSON PFEIFFER und führt weiter aus, „dass ein PFAS-Verbot für Wirtschaft und Politik bundesweit extrem negative Aus-wirkungen hätte. Wir erhoffen uns, dass das Bewusstsein dafür zunimmt“.

Bei PFEIFFER fand unter der Leitung von Bernd Jenner ein Treffen aus Wirtschaft, Politik, Kommune und Wirtschaftsverbänden statt. Zu den Teilnehmern zählten neben dem PFEIFFER-Geschäftsführer noch Martin Hantschel (Leiter Isostatik PFEIFFER), Christina Hensch (Leiterin F&E Rhenotherm), René Wilden (Geschäftsführer Rhenotherm), Gregor Kleining (Direktor Produktentwicklung Richter Chemie-Technik) sowie als Externe Christoph Dellmans (Bürgermeister Stadt Kempen), Stefan von Laguna (Wirtschaftsförderer Stadt Kempen), Dominik Heyer (Referent Energie, IHK Mittlerer Niederrhein) und Dr. Stefan Berger (Mitglied des Europäischen Parlaments/Ausschuss für Wirtschaft & Währung).

Das Thema PFAS ist ein Schwerpunkt in der kommenden Ausgabe unseres IAD-Magazins.

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Pauschales Verbot kann nicht die Lösung sein

Bernd Jenner hat das Meeting mit einem Vergleich eröffnet: „Es macht keinen Sinn, Beeren grundsätzlich zu verbieten, wenn es einige wenige gibt, die giftig sind. Die Giftigen sollte man gesondert betrachten, ein pauschales Verbot aller PFAS kann aber nicht die Lösung sein.“

Die Runde plädiert dafür, einen regulierten Einsatzbereich für PFAS zu definieren. Dominik Heyer als Vertreter der IHK Mittlerer Niederrhein erläutert, dass solche Unternehmenszusammenschlüsse klarmachen, welche Auswirkungen ein undifferenziertes PFAS-Verbot hätte.

„Diese müssen von der Politik berücksichtigt werden.“ Bürgermeister Christoph Dellmans sagt: „Die Wirtschaft ist durch dieses Verbot massiv in Gefahr und damit auch der Wohlstand in Europa.“

Verbot würde auch die Medizinbranche treffen

Rhenotherm-Geschäftsführer René Wilden und Richter-Produktionsdirektor Gregor Kleining sind sich einig, dass das Verbot etliche Wirtschaftszweige und auch die Medizin massiv beeinträchtigen würde und dass „die Green Economy auf diese Weise nicht funktionieren kann“.

Sie richten sich mit der Frage an Dr. Stefan Berger, wie es zu solchen Überlegungen überhaupt kommen konnte. Dr. Berger entgegnet, dass „Ideologie hier eine große Rolle spielt“. Der Politiker, als Mitglied des Europäischen Parlaments zuständig auch für den Niederrhein, zeigt sich begeistert von der Initiative und verdeutlicht, dass man „bei ihm mit dem Thema offene Türen einrennt“.

Der Europa-Parlamentarier gibt dem Kompetenzteam mit auf den Weg, zu solchen Veranstaltungen künftig auch Vertreter der Ampel-Regierung hinzuzuziehen, da diese auf das Verbot drängt. Die Europawahl 2024 solle hier als Chance betrachtet werden. „Das Verhalten der Bundesregierung wird elementar sein“, so Dr. Berger. Dieser Punkt ist als To-Do mitgenommen worden.

Das Thema PFAS ist ein Schwerpunkt des diesjährigen Dichtungskolloquiums.

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